Die Gründung des FMC 1976

Der "Friends of S.F.B. Morse Club" wurde am 24.09.1976 gegründet, zeitgleich mit dem Ortsverband Rüthen O37. Die Gründungsmitglieder waren die 10 Mitglieder des OV Rüthen. Die Impulse zur Gründung sowie alle Akrivitäten in den Folgejahren gingen von Fritz Bach DJ6QM aus. Das blieb auch so bis zu seinem Ableben im November 1995.   

Aus den ersten Jahren des FMC liegen kaum irgendwelche Dokumente vor, in dieser Zeit war der Gründer Fritz Bach DJ6QM unumstrittener Herrscher seines FMC. Nicht dass er niemanden neben sich geduldet hätte, es kam einfach niemand auf die Idee mitzuregieren. Irgendwelchen Schriftwechsel gab es so gut wie nicht außer Schriftstücke, die ich seit 1978 mit ihm bzw. für ihn geschrieben hatte. Es gab aber viele Zeichnungen wie z.B. für den Morsekatechismus, die WANTED-QSL, Diplome usw. Es gab in diesen Jahren auch keine Mitgliederversammlungen, wer sich für den FMC bzw. den OV interessierte der kam zum OV-Abend nach Oestereiden im Sauerland. Der OV Rüthen war von Beginn an ein etwas elitärer Ortsverband, in dem die Telegrafie vor allem anderen stand.

Im Laufe der Jahre interesssierten sich bald auch andere Telegrafisten für den FMC und manche bekannte CW-OP fanden den Weg nach Oestereiden im Sauerland. Ich kann mich gut erinnern an Besuche von DL7DO, DL6MK, DL1PM, DL3ZI, DL3CM, DJ1OJ, DL6DP, DJ8CR, DL2DAB, DJ6PC, DJ4EY und andere. Ab 1981 wurde der Kreis der 10 Gründungsmitglieder offiziell erweitert durch DF5DD (Nr. 11), DL7DO (Nr. 12), DJ4EY (Nr. 13) usw. Die von DJ6QM lange geprüft und für geeignet befundenen Kandidaten wurden von Beginn an in einem speziellen Taufzeremoniell und nach Ablegen eines Gelöbnisses in den Kreis der ehrwürdigen Ordensbrüder aufgenommen. Ein besonderer Taufschein legitimierte den OP als rechtgläubigen Jünger des edlen Herrn Morse, dazu gehörte damals auch eine handcolorierte WANTED-QSL. Dem Taufzeremoniell, das mit Morsolin besiegelt wurde, schloss sich ein Morsemahl an, bestehend aus Pellkartoffeln und Hering. Vorhanden sind auch Veröffentlichungen in der cq-DL und in der AGCW-Info. In alten Unterlagen ist vermerkt:

Das Aufnahmeverfahren in den FMC findet im allgemeinen an einem OV-Abend in würdigem Rahmen statt. Bei einem zünftigen Morsemahl mit Morsolin-Umtrunk wird die Quasi-Taufe vollzogen. Der Kandidat erhält einen Taufschein mit den dort niedergeschriebenen Maximen und Imperativen des FMC. Die Dokumentation der FMC-Zugehörigkeit sind colorierte persönliche QSL-Karten mit lfd. Nummer im Umlauf. Die Mitgliederzahl ist begrenzt.

Oben: DF5DT, DJ6QM, DJ4EY, DJ1XQ. Mitte: DF5DD, Leni, DB6DX, DL9WV, DK7DO, DF2DZ.
Unten: DJ6PC, DK1OU, DJ4FP.  Die Aufnahme entstand 1981 bei einem OV-Abend O37. 

Das Interesse am FMC wurde größer und die ursprünglich festgelegte Zahl von maximal 30 Mitglieder reichte bald nicht mehr aus. So ersann DJ6QM einen Trick: An die Zahl 30 wurden die Buchstaben a bis z angehängt und so konnten 26 weitere OP Mitglied im FMC werden. Fritz Bach konnte gut zeichnen, außer den schon erwähnten WANTED-QSL entwarf er das Morse-Memory-Merit-Award  (MMMA) sowie unendlich viele Zeichnungen aus dem Amateurfunkleben. Der Morsekatechismus entstand, anfangs als Handzeichnungen mit Text und später in gedruckter Form.

Es war eine besondere Gabe von Fritz Bach immer neue Ideen zu entwickeln, etwas "Einmaliges". So entstand neben dem FMC ab 1983 auch ein Slow-Speed-Club (SSC) und ein Very-Slow-Speed-Club (VSSC). Zweck von SSC und VSSC war, den Telegrafie-Anfängern Ansprechpartner zu bieten. So waren damals einige Stationen wie z.B. DJ6QM und DL6HY täglich einige Stunden mit langsamer Telegrafie auf den Bänden zu hören. 

Dass DJ6QM viele neue OP zur Telegrafie bekehrte ist unumstritten. So verstand er es vorzüglich, den Newcomern die anfangs so anstrengende Betriebsart mit sanfter Gewalt einzuhämmern durch viele oft nervtötende CW-QSO's. Am Ende blieb aber bei fast allen die Begeisterung für diese schöne Betriebsart. Nach 19 Jahren unermüdlicher Tätigkeit für den FMC legte Fritz Bach DJ6QM am 12. November 1995 die geliebte Taste für immer aus der Hand.